Dienstag, 28. April 2015





das meiste ist hinausgeworfen
gut, daß so vieles weg ist
nein, ich vermisse mein leben nicht
dagegen habe ich wieder platz
nun könnte noch etwas kommen
was senkt sich denn da herein ...




Dienstag, 21. April 2015




ein stück weit


du die welt
aus der höhe
sehen
doch nicht erreichen

das echo deiner
und meiner schritte
weit voneinander
raum

zweier freiheiten
auf dem weg
zurück
von der zeit




Dienstag, 14. April 2015





im traum fahre ich mit dir
an den ort, wo die sonne hinabfällt
gebannt schauen wir
als nach dem letzten glühen
dunkel eintritt, wohlzutun
unsere wahrheit
hier




Dienstag, 7. April 2015




niemand



niemand stirbt außer der reihe
mythen stehen nicht zu gebote
„es ist vollbracht“ ist schon zu lange besetzt
der langsamen schweigenden katastrophe
„familie“ wurde ein ende bereitet
(halb schob es sie, halb sank sie hin)
was willst du machen, wenn nichts je real wird
ich hätte japanisch studieren sollen
der starre blick der dinge ist auf jeden gerichtet
es geht vorbei es geht vorbei
some will die early some will die
then all will die




Samstag, 4. April 2015




nicht zuletzt



durch dein horchen
kommen die worte

zu sich
in mir

stumm bist du
überall
im raum

nur geringes
kann ich

aus diesem vollen
schöpfen

doch wurde jeder tag
zum zeichen

einer bleibe




Montag, 30. März 2015





nachwinter – längste jahreszeit
alles hält sich zurück
in sich, wartet
unter dem bleichen laub

ich suche nach zeichen
in meiner müdigkeit
die nurmehr wenigen worten
zutritt gewährt

wenn noch ein frost kommt
muß die kraft reichen




Sonntag, 22. März 2015




erwachen


in meinem traum
war noch nicht geschehen
was vor langem geschah

ich sagte bessere worte
als einst

nicht einmal ich
gehöre mir
es gibt keine beweise

meine wahre geschichte
wartet noch

meinen verfall
seh ich nicht mehr an

und auch niemand sonst
soll ihn mehr sehen