Dienstag, 23. Juni 2015




ununterscheidbar


da ich nur noch bin
wie ich selbst
schweige still
da ich nicht laut reden muß
aus allem heraus
was ich falsch verstanden
kann niemand mehr
etwas anfangen mit mir
nun bist du der einzige
beweis dafür
daß es mich gibt
nun enthalten alle
meine räume einander
zum ersten mal
geht es mir gut




Sonntag, 14. Juni 2015




berührung



in reichweite
was außer reichweite ist –

glätte meinen schatten
hebe ihn herauf lebe dich hinein

manchmal kommt ein kind
gebietet nicht zu weinen

seile entlang im wind
mit den fühlern der schnecke

schreckhaft




Montag, 8. Juni 2015




na dann


als die schnecke ankam
hatte sie vergessen
wohin wozu wann

aber sie kam an




Sonntag, 31. Mai 2015




haben das sagen


entschuldigung
daß ich im text bin
anstatt woanders
ich zeige mich auch nicht
weise nur hin
darauf
daß ich im weg steh
der objektivität
dieser elenden alten schi
mähre
entschuldigung
dafür
daß ich bin
nur hier
in




Freitag, 22. Mai 2015




gerichtet


da ist sie
meine dunkle familie

als geist
kannst du
geister sehen

stimme sein
hohl
aus dem off

ja, einer bühne
wenn du willst

so spielt man sich mit




Freitag, 15. Mai 2015


foto: otto lenk



mehr
begreifen?

du bekamst kaum noch luft –
ließen wir einfach
die zeit verstreichen?

oder schimmerte
helligkeit auf
im sog? - schon

waren da kinder –

weiter reichen




Mittwoch, 6. Mai 2015




somewhere


ich ging durchs haus
im rückwärtsgang
wände standen
zeitenlang

eine wand nach der andern schwand
nun ist alles
weil ich dich weiß
dort irgendwo
im irgendwann

meine augen streichen
die bücher entlang
bis sie bei deinen hängenbleiben
an der einzigen wand
aus lauter zaubrischen offenheiten

nun gehe ich frei
durch mein haus
nichts mehr dergleichen
lebenslang